Lesestoff

Lesestoff – Ausgabe 34

Von

5. Februar 2013

Lange überfällig, aber jetzt endlich da: Frischer Lesestoff. Diesmal für beide Augen!

CAST INC. – DAS GESCHÄFT MIT DEM ERFOLG

»Grüppchen von stylischen Burschen mit Migrationshintergrund in den Ecken, daneben Informatik-Studenten, Casting-Freaks a la DSDS – die Quoten-Garanten für den Vorentscheid. Dann noch kernige Handwerker und Typen in Designeranzügen, Zahnärzte und Steuerprüfer. Die Anklagebank, der gesamte Zeugenstand einer Gerichtsshow plus Publikum in einen Raum gezwängt. Das Klischee von der mediengeilen Unterschicht trifft es nicht. Jeder, der seinem Narzissmus unreflektiert erliegt, wird hier mit offenen Armen empfangen. Vor dem Gesetz sind alle gleich.«

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„Der Shitstorm gehört zum Gesamtkunstwerk“

»„Die Schöne und der Freak“ (auch eine menschenverachtende Sendung von Pro Sieben, Anm. d. Red.) heißt auch nicht „Wer ist der größte Vollhonk und wessen Individualität machen wir heute platt?“ Diese Formate tragen alle recht schöne Mäntlein, sie schillern und leuchten mit ihrem hübschen Vorspann, so dass viele Zuschauer gar nicht checken, was daran scheiße ist. Uwe ist einer dieser Zuschauer. Die Versuchsanordnung lautete: was würde sich einer wie Uwe für ne Show ausdenken, nachdem er sein Leben vor dem Fernseher und mit all diesem Kram verbracht hat?«

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Hello Laptop, My Old Friend

»It was an affection born of shared interests and mutual experience. I bought Laptop when I was twenty, and for years after we were inseparable. We lived together in school, in the city, abroad, and back home—some ten towns on two continents in total, with short trips to several more in between. Laptop followed me to countless cafés, bounced through hostels, patiently waited at research libraries, and offered no complaint about the odd hours or the basic loneliness of his endeavors.«

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Kettenhunde

»Irgendwie denkt jede Generation, früher sei mehr los gewesen. Schon in der Jungsteinzeit saßen die Alten am Kamin und trauerten der Altsteinzeit hinterher, als es noch Mammuts gab zum Jagen und Abstechen und niemand das Landbrot mühsam aus der Eifel herbeischaffen musste. Und was werden die Leute einst sagen, wenn 2060 im Web-TV genmanipulierte Neon-Babies als Quizgewinn ausgelobt werden? “Früher war aber mehr los.”«

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The Chronicle Review

»How to distinguish an asshole from a scumbag, a jerk, a prick, or a schmuck? Assholes are systematic. We all do assholeish things, but only an asshole feels fully justified in always acting like an asshole. As James puts it, "If one is special on one's birthday, the asshole's birthday comes every day."«

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That old song – Eine Disconacht – roadeo.de

»Halb offener Mund, ein Salatblatt heraushängend musste er hinreißend aussehen. Anders konnte er sich das Lächeln nicht erklären, welches sich wie von selbst in dem Moment auf ihr Gesicht zauberte, als sie durch die beschlagene Scheibe sein Gesicht sah. Völlig perplex bemühte er sich runterzuschlucken und nach draußen zu gelangen. Ein umgeworfener Barhocker und zwei Soßenflecke später stand er mit einem halben Lahmachun in der Hand vor ihr, grinste schief und fragte “Hey, willst ma beißen?”«

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Der Erikativ und mein Liebesleben

»Oder wenn Sie am Morgen im Büro ihr Postfach bestaunen und angesichts der dreistelligen Zahl ungelesener Mails ein mutloses “stöhn” von sich geben – es ist ein Erikativ, und man sollte das im Andenken an eine große, sprachschöpfende Übersetzerin auch so benennen, auch wenn verknöcherte Sprachwissenschaftler diese Bezeichnung noch als scherzhaft klassifizieren. Personen, die diese Verbform hartnäckig als Inflektiv bezeichnen, was zwar auch korrekt, aber ehrlos ist, machen sich verdächtig. Zumindest bei mir.«

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How Doctors Die

»It’s not a frequent topic of discussion, but doctors die, too. And they don’t die like the rest of us. What’s unusual about them is not how much treatment they get compared to most Americans, but how little. For all the time they spend fending off the deaths of others, they tend to be fairly serene when faced with death themselves. They know exactly what is going to happen, they know the choices, and they generally have access to any sort of medical care they could want. But they go gently.«

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Zoologger: Mouse eats scorpions and howls at the moon

»Even the poisonous scorpion cannot escape the savage monster's little pink paws. It fights bravely, stinging its attacker on the nose. To no avail. The mouse ignores the painful venom and cruelly breaks the scorpion's tail by pummelling it into the ground, then bites its head and feasts on its flesh. Throwing its head back, the murderous animal howls at the moon.«

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Fußballer Gerald Asamoah: "Nicht alle Rassisten werfen Bananen" | Sport | ZEIT ONLINE

»ZEIT ONLINE: Heißt es eigentlich Schwarzer? Asamoah: Manche bevorzugen Farbiger. Aber Sie können mich einen Schwarzen nennen. Wir nennen Euch ja auch Weiße, obwohl Ihr nicht weiß seid.«

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Tschüss, Kotzbrocken!

»So einer wäre eigentlich zu Höherem berufen gewesen. Doch während andere niedersächsische Politiker später Karriere machten und Bundesminister (Trittin, von der Leyen), Bundesvorsitzende (Rösler, Gabriel), Bundeskanzler (Schröder) oder Wulff (Wulff) wurden, blieb Schünemann in Niedersachsen.«

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