„Neonazis bei IKEA“ oder „Kraft durch Freude im globalisierten Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts“

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Man stelle sich folgende Situation vor:
Da schlendert man locker und nur leicht gequälten Gesichstsausdrucks durch die IKEA-Filiale in Osnabrück und denkt weder böses, noch erwartet man hier eine Provokation abseits diverser Verbrechen an der Farbenlehre und plötzlich:
Skins. Nein, nicht die lieben und netten. Die Bösen. Welch ein Schock.
Ich jedenfalls weiß nicht so recht, ob ich angesichts der beiden völlig verpickelten und schief gewachsenen Arier eher lachen oder weinen soll. Zu putzig sehen sie in ihren T-Shirts mit den freundlichen Aufdrucken „Deutscher Angriff“ und „Jungsturm“ aus, die Mama ihnen wahrscheinlich extra noch gebügelt hat. Schließlich könnte man ja jederzeit den reinkarnierten Führer in der Küchenabteilung treffen! Auf der anderen Seite machen mich diese Pisser auch wieder agressiv. Wie gerne würde ich ihnen in einer solchen Situation Skärpt in die Hirnrinde schlagen oder Intakt dahin schieben, wo die Sonne nicht scheint. Aber nein, die Freundin ist dabei. Ist vielleicht auch besser so – hinterher muss man für den Schaden auch noch aufkommen. Nicht auszudenken.

Bis hierhin klingt ja noch alles nach einem normalen Samstagmittag in Niedersachsen. (Ob das am Suffix Sachsen liegt? Hm…)

Wirkliche Massaker-Pläne keimten in mir erst, als ich auf dem Parkplatz vor dem Schweden-Moloch den Bus der Jungs erblickte. Da war ne ganze Reisegruppe. Ein Reisebus mit circa 30 Glatzen in der aktuellen „Thor Steinar„-Kollektion! Welche Möglichkeiten sich hier ergäben, hätte man doch nur Prestera zur Hand und das ganze Wochenende Zeit! Ach, es ist eine Schande.

Trotz aller Trauer wegen verpasster Möglichkeiten, stellt sich mir jedoch eine Frage:
Was zum Slayer-hörenden Teufel treibt eine Reisebusladung Faschos Mittags in Osnabrück bei IKEA?
Ist es eine Art Butterfahrt Wallfahrt hin zu Stätten skandinavischen Mystizismus?
Resozialisierung?

Macht mir mal n paar Vorschläge! Ich komm einfach nicht drauf…

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6 Kommentare

  1. Ich denke, die Loesung des Problems liegt in den Namen. Wohl sind diese jungen, haarlosen Maenner allesamt werdenden Vaeter. Jetzt stellt Euch ein Skinheadbaby vor, das einen biblischen Namen traegt: das waere pervers – eine Katastrophe. Strampelt es da in seinen Springerstiefeln und in olivgruenen Pampers in seinem Stacheldrahtlaufstall; ¿will man dann zu ihm sagen: „Moses, jetzt sag‘ doch mal Sieg Heil!“?. Nein. Ein wenig Kohaerenz kann auch der Faschischt von sich verlangen. Mit Sicherheit hatten sie jemanden dabei, der lesen kann – eben auf der Suche nach Namen fuer ihren Nachwuchs. Von einem (sehr weit entfernten) Bekannten aus meiner Heimat (er ist bei der Polizei) ist mir z.B. bekannt, dass er seinen Sohn Germanicus Maximus genannt hat: kein Witz! Wenn die Knalltuete wuesste, wer die Roemer waren. In diesem Sinne…

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