Glaubt Ihr nicht? Jetzt aber mal halblang!
Wir wollen mal nicht so negativ sein. Schließlich sind die von Gott so geliebten Amerikaner unsere Freunde. Und so wie es sich für Freunde gehört, haben sie uns so viel gegeben, so viel geschenkt.
Überlegen wir doch nur mal, was die Welt in den letzten sieben Jahren von unserer so hysterisch verehrten Supermacht und ihrem wenn schon nicht wirklich anthropomorphen so doch ganz bestimmt philanthropischen Führer alles bekommen hat. So viele Momente der großen Gefühle, so viel Wärme, Zuneigung und Vertrauen – ein wahrer Bombenhagel der Menschlichkeit, der ganze Landstriche gesegnet hat und blühende Landschaften entstehen ließ. Und dann noch von uns aus gesehen im Osten – da hatten wir ja nun nicht mehr wirklich dran geglaubt!
Aber was bleibt von dieser fantastischen Reise in eine schönere Zukunft, auf die uns die transatlantischen Brüder und Schwestern zusammen mit ihren in Saliva badenden Erfüllungsgehilfen genommen haben?
Was ist mit all den schönen Anekdoten? Was mit den herzlichen Begegnungen? Der Mensch braucht etwas Handfestes, das ihm hilft zu erinnern. Nicht jeder von uns kann dabei auf abgetrennte Gliedmaßen und Narben zurückgreifen. Was soll uns als Souvenir dienen? Die BILD von gestern? So reizvoll und naheliegend dieser Gedanke zunächst erscheinen mag – wirklich erfüllend vermag diese Vorstellung nicht daherkommen.
Ähnliche Gedanken haben auch den Künstler Philipp Toledano getrieben. Am Ende eines Kreativprozesses steht nun das wunderbare Werk America the Giftshop.
All unsere Lieblingsszenen der letzten Freiheitsjahre finden sich hier wieder. Ikonen der Menschlichkeit und des Mitgefühls.
Ein Ignorant und Unmensch, der beim Anblick dieser materialisierten Erinnerungen nicht in Verzückung gerät und sofort vom Gedanken beseelt ist, auch sein Heim mit diesen Glanzlichtern der abendländischen Kultur zu schmücken.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Gute Nacht.
(Gift Shop via)