Lieber Fahrer des schwarzen VW Bulli an dem ich in den letzten Tagen hier im Hansaviertel des öfteren vorbeigelaufen bin.
An deiner Heckscheibe hast du den oben abgebildeten Aufkleber pappen. Und ich habe ich gefragt, ob ich damit jetzt klarkomme oder nicht.

Eines vorweg: Natürlich ist Satire wichtig und schützenswert. Ebenso natürlich ist es fast schon, dass gute Satire böse ist. Richtig böse. Und richtig gute Satire wird in der Regel von recht intelligenten und gebildeten Menschen gemacht.
Eben diesen Status spreche ich dir mal durchweg ab. Denn hier werden zwei Sachen miteinander verglichen, die man nicht vergleichen kann.

Musst du armer Raucher etwa so’nen Stern tragen? Wirst du dazu gezwungen? Darfst du, weil du Raucher bist (nicht rauchend, sondern weil du zuhause oder in einem Raucherzimmer rauchst), irgendwo vielleicht nicht mehr rein? Darfst du irgendwo nicht mehr mitfahren, einkaufen oder essen, weil du Raucher bist? Schmeißen wir dir die Scheiben ein? Enteignen wir dich und reißen uns deine Firma unter den Nagel? Holen wir erst deine Freunde und dann auch deine Familie ab und sperren euch in Lager? …

Na, klingelt’s?

Ich mag Satire. Ich liebe böse, schmerzende Satire, die ans Eingemachte geht. Ich behaupte auch nicht, dass du ein Nazi bist; keineswegs.

Aber was du da machst ist Scheiße. Ganz ehrlich.

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12 Kommentare

  1. jap, das geht zu weit! wie wäre es mit gaffa-tape und das nächste mal einfach den stern von aussen überkleben. ;-) vieleicht rafft er es dann!

  2. Ich möcht das hier ja nich bagatellisieren oder sowas.
    Aber man muss ihm ja auch mal seine Absichten ansehen.
    Er wird sich als Raucher diskriminiert fühlen. Es wird in sein persönliches Recht eingegriffen zu rauchen (wie können sich andere Menschen sowas anmaßen?) und es besteht eindeutig der Trend, dass man als Raucher mit immer böseren Blicken verachtend bestraft wird – ob man jemandem damit schadet oder nicht.
    Teilweise wird da von anderen sehr willkürlich und boshaft mit umgegangen. Dabei genießt jener Mensch vielleicht einfach seine Zigarette oder freut sich, dass sie ihm steht.
    Kann ich auch nicht verstehen, wie Leute das problematisch finden können, solange es Raucherecken gibt.
    Die Assoziation kann ich also verstehen…er möchte sich als Minderheit darstellen, mit der neuerdings sehr radikal umgegangen wird.

    Naja, aber klar, dass er da vielleicht auch andere Fässer mit öffnet :/

  3. @Jonny:
    Na klar, kann ich durchaus nachvollziehen, was er eigentlich damit ausdrücken will. Aber so ein klein wenig Verhältnismäßigkeit sollte schon noch gewahrt werden. Versuch ich ja auch. Ab und zu jedenfalls… ;-)

  4. „Es wird in sein persönliches Recht eingegriffen zu rauchen “
    Wo denn das? Er kann doch soviel rauchen wie er will, nur halt nicht überall.

    Dann müsste ich mich auch radikalst driskriminiert fühlen als Hundehalter (oh Gott, ich darf mein Hund nicht ins Restaurant nehmen) als als Toilettennutzer dem es nicht erlaubt ist im Gastraum zu pinkeln.

    Mal ehrlich, das mit dem rauchen ist doch alles gehypt. Selbst die meisten Raucher stört das Gesetz doch nicht, wie man auch in der Praxis – wo nur alle halbe Stunde mal jemand vor der Tür steht – sieht.

  5. 1. werden Raucher mittlerweile auch oft genug vor Kneipen oder anderen Einrichtungen verscheucht, weil die Ladenbesitzer meinen sie hätten jetzt das Recht sowas nicht mehr dulden zu müssen. Und wenn man mich da auf der Straße für anmachen würde, sehe ich keinen Grund, wieso sich da ein Dritter einmischen muss.
    2. stößt man da einfach auf keine Akzeptanz mehr – egal wie rücksichtsvoll und dezent man das anfängt – s.o.
    und 3. geht es da auch um Abhängigkeiten. Wenn Du Dein Leben lang geraucht hast, wie fühlt man sich dann, wenn Dir da so viele Möglichkeiten genommen werden? Ich mein, für jmd. mit ordentlich Schmacht is das doch voll das Handicap, wenn er am Bahnhof nicht mehr rauchen darf. Es gibt dort entsprechende Ecken, von denen aus kein Nichtraucher irgendentwas mitbekommt, und wo die Kippen auch entsorgt werden können.
    Das muss sein wie wenn Du Dein Leben lang in den Gastraum pinkelst, Dich wohl dabei fühlst, weil Du dort Dein Revier markiert hast, es die normalste Sache der Welt für Dich ist und auch niemanden interessiert und auf einmal wird diese Angewohnheit in der Öffentlichkeit auseinander genommen. Du nimmst ne neue Position unter den Leuten ein und musst gucken, dass Du was anderes findest….ir-gend-wo, wo keine anderen Menschen hinpinkeln.
    Ist nich einfach sowas zu finden…

  6. @Jonny:
    Du solltest dabei aber auch berücksichtigen, dass ich vom Passiv-Pinkeln, also wenn Brit bei mir im Wohnzimmer in die Blumentöpfe schifft, keinen Krebs kriegen kann.
    Für mich ist das ein zentraler, nein, DER zentrale Punkt.
    Wenn ich neben dir stehe, in eine Flasche pisse und die dann verschließe; wenn ich neben dir sitze und mir Heroin spritze oder mir Koks durch die Nase ziehe; wenn ich neben dir sitze und mir ein Dutzend Pils hinter dieBinde kippe, dann beeinträchtigt dich das gesundheitlich überhaupt nicht.
    Wenn du aber neben mir auf einmal ne Kippe anmachst,ist es mir relativ scheißegal, ob du das woanders darfst oder ob du armer einen fiesen Schmacht hast. Indem du mich zum Passivraucher machst, greifst du mich physisch an. Ist vielleicht ein wenig überspitzt formuliert, aber so seh ich das nunmal. Das Problem ist schlicht und ergreifend das MIteinbeziehen Dritter.

  7. Naja…also gesund kommt mir das auch nich vor, wenn mir eine Brit in meine Blumentöpfe macht.
    Aber ich verstehs schon.
    Rauchern gehts nich so schlecht, wie sie vielleicht tun.
    Ich finde nur, dass man sie in Ruhe lassen sollte, dass öffentliche Raucherecken nichts schlimmes sind und solange Raucher von ihren Mitmenschen Abstand nehmen, wenn sie sich was anzünden gibt es da nichts gegen einzuwenden. Sie sind dann nichts schlechteres und nichts besseres und eigentlich sollte das gar kein Thema sein.

    Ich denke Raucher werden das zur Zeit anders wahrnehmen…

    ….uuuund deshalb kann ich den Raucher-Stern ansatzweise nachvollziehen.
    Wobei man schon ne riesen Menge Abstand braucht um darüber lachen zu können.

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