Vorgestern war es mal wieder soweit. „Internationaler Tag der Pressefreiheit“ stand in meinem Blog-Kalender. 2009 hatte ich sogar mal nen Artikel dazu verfasst. Und tatsächlich – überall war was zum Thema zu lesen. Passend zum Tag haben Reporter ohne Grenzen auch wieder ihre Rangliste der Pressefreiheit rausgebracht.

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Wie so viele Karten und Listen an bestimmten Tagen im Jahr, gibt es auch diesmal und auch aus diesem Anlass nicht wirklich was zu feiern. Selbst hier bei uns ist längst nicht alles so toll, wie wir das gerne denken. Platz 16. Nochmal drei Plätze abgerutscht. Auch nicht grad unser Anspruch, oder?

Als Halb-Mexikaner geht der Blick natürlich auch über den großen Teich: Platz 127. Scheiße. Leider nicht wirklich überraschend, wenn man die letzten Jahrzehnte mal Revue passieren lässt.

Dann doch lieber Platz 16. Aber nein, das kann es nicht sein, das darf nicht reichen. Warum müssen beispielweise abgeordnetenwatch.de oder fragdenstaat.de Prozesse führen, warum musste sich netzpolitik.de zwischendurch wirklich mal Sorgen machen?

Und warum bitte schweigen wir so laut zum Thema Assange? Was soll das bitte?

Kommen dann zu diesen Problemen, die sich ja nun schon länger hinziehen und weiß Gott nur Beispiele aus einem traurigen Füllhorn an Stöcken sind, die Journalisten immer wieder zwischen die Beine geworfen werden, seit der Pandemie auch noch verstärkt die Lügenpresse-Schreier dazu, kann einem Angst und Bange werden.

Und genau deshalb ist es wichtig, dass wir Organisationen wie Reporter ohne Grenzen haben, auch wenn sie vielleicht nur einmal im Jahr die Aufmerksamkeit auf ein Problem lenken können, das wir nicht wirklich auf dem Schirm haben: den Journalismus, den wir eben nicht zu lesen bekommen.

Es gibt so vieles, das wir als selbstverständlich hinnehmen, dessen wir uns aber gar nicht so sicher sein sollten, um es auch weiterhin zu behalten.

Die Organisation bringt auch in diesem Jahr nicht nur die Rangliste heraus, sondern passend dazu auch den jährlich erscheinenden Bildband:

Fotos für die Pressefreiheit 2022

Wenn ich mir die Vorschau so angucke, ist das durchaus eine interessante Sache. Kann man kaufen und damit sogar noch Reporter ohne Grenzen finanzieren, für die das durchaus ein finanzielles Standbein ist.


Titelbild: © Reporter ohne Grenzen

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