Allerhöchste Zeit für Buchstaben und frischen Lesestoff. Und damit es niemand an Nachschub mangelt, gibt es heute 8 Artikel, die sich durchaus lohnen. Dann mal ran.

Der Hase, der überlebte

    ↳ Es klingelt am Samstagmorgen.
„Guten Tag. Ich habe eine Schussverletzung und brauche mal Hilfe!“
Schussverletzung? Am Samstagmorgen um halb neun? In unserem Krankenhaus? Oh bitte! Hab ich was verpasst? Wurde ich wie Scotty in eine Gangsterklinik gebeamt?
Vor der Tür steht kein Gangster, sondern ein älterer Mann im Agrar-Look. Die Füße stecken in derbem, glattgewetztem Schuhwerk mit Antirutschsohle. Den Körper bedeckt die obligatorische blaue Latzhose. Ein Jäckchen in Grobstrick drüber – nur lose über dem Karohemd.

Anzahl Wörter: 432
URL: https://notaufnahmeschwester.wordpress.com/2018/02/10/der-hase-der-ueberlebte/


Wir tippen im Dunkeln

Kann ich nur bestätigen. Hab nie wirklich drüber nachgedacht, aber hier spielt sich auch immer mehr in irgendwelchen geschlossenen Chats ab.

    ↳ Der Normalzustand sozialer Medien ist heute nicht mehr öffentlich. Es findet ein großer digitaler Rückzug ins Private statt. „Dark Social“ – das, was von außen unsichtbar stattfindet, gewinnt an Bedeutung.
Anzahl Wörter: 975
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/rueckzug-ins-private-facebook-scheitert-hoechst-erfolgreich-a-1192269.html


In einer verprügelten Stadt

    ↳ Draußen die Stadt, drinnen die halbe Welt. Entschuldigender, lächelnder Tadel: „Sie hätten früher kommen sollen, jetzt ist es voll.“ Ranjder Abdulrahman, geboren 1985 in Halabdscha, drei Jahre später von der irakischen Luftwaffe mit Giftgas bombardiert, steht hinter der kleinen Theke seines Ladens in Cottbus, jener brandenburgischen Stadt, die derzeit Schlagzeilen wegen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und Flüchtlingen macht. Abdulrahman kassiert, legt Dosen-Mortadella in die Tüte, darüber ein Fladenbrot. Jemand fragt nach Mayonnaise, hat eine Flasche in der Hand. „In der ist Knoblauch“, sagt Abdulrahman. Irritierter Blick, rötlicher Bart, Lederjacke, Turnhose: „Gibt es Mayonnaise ohne Knoblauch?“ Abdulrahman lacht.
Anzahl Wörter: 1642
URL: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/in-einer-verpruegelten-stadt


Roger Willemsen: „Gott ist mein Vorbild“

Zwei Jahre ist er jetzt tot und er fehlt einem immer mehr. Die Interviews waren immer ein Lichtblick.

    ↳ ZEIT Campus: Hier ein Klischee: Wer in seiner Jugend so viel gelesen hat wie Sie, dürfte damals kein Glück bei den Mädchen gehabt haben. Richtig?

Roger Willemsen: Zu der Zeit war ich sehr unattraktiv, hatte langes Haar, das sich wie angewestes Sauerkraut auf die Schultern runterbewegte. Wenn meine Nase das Haar mal scheitelte, dann holten die Leute die Kinder von der Straße.

ZEIT Campus: Sie übertreiben.

Willemsen: Keineswegs. Ich trug eine haarige Burka. Dazu einen Parka, der in einer hellen Durchfallfarbe gehalten war.
Anzahl Wörter: 2390
URL: http://www.zeit.de/campus/2008/04/roger-willemsen-mensatalk/komplettansicht


Brauchen wir einen Tesla im All? Oh ja! Danke, Elon Musk!

Da stimme ich dem guten Carsten gerne zu. Musk ist ein Spinner ersten Ranges, aber eben nicht nur im negativen Sinne. Warum auch? Man kann ja schließlich auch ganz wunderbar bekloppt sein.

    ↳ Mein ganz subjektiver Eindruck ist schon seit Jahren, dass wir in unglaublich spannenden Zeiten leben. Zeiten, die viel mit uns machen und in denen wir äußerst wachsam sein müssen, wie sehr wir uns neuen Technologien ausliefern. Aber eben auch Zeiten, in denen so viel möglich scheint und sich so viele neue Wege in eine bessere Welt öffnen.

Elon Musk ist bei aller verdienten Kritik ein Mensch, der dazu in der Lage ist, viele andere Menschen zu motivieren und anzutreiben. Der ihnen das Gefühl gibt, dass auch in der heutigen, schwierigen Welt noch alles möglich ist und dass es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten, egal für wie behämmert einen alle anderen halten.
Anzahl Wörter: 921
URL: https://www.mobilegeeks.de/artikel/brauchen-wir-einen-tesla-im-all-oh-ja-danke-elon-musk/


Google’s Forgotten Service: How FeedBurner Became a Zombie

Ich hab den Feed dieses Blogs hier ja auch mal ne Weile über Feedburner ausspielen lassen, weil ich einfach viel zu neugierig war, um nicht auf die Zahlen und Auswertungen schielen zu wollen. Irgendwann ging mir aber a) der Stillstand dort auf den Keks und ich hab b) eingesehen, dass ich das alles gar nicht brauche.

    ↳ Between its numerous acquihires, its aggressive approach to launching (and discarding) moonshots, and its tendency to build impressive products only to kill them months later, Google’s ruthless assessment (and reassessment) of ideas is one of its defining traits.

But one product under the search giant’s lineup strikes my fancy in particular, because Google never killed it, even though everyone thought it would. Instead, it survives, unnoticed, quietly doing its thing, ignored by all but a few website hosts.
Anzahl Wörter: 1773
URL: https://motherboard.vice.com/en_us/article/ywqz4x/googles-forgotten-service-how-feedburner-became-a-zombie


Offline

    ↳ Ich war, wo ich sonst nie bin, ich war in einem Kaufhaus. Also in einem ganz großen, in der Hamburger Innenstadt stehen noch welche. Da gab es in der hinterletzten Ecke einen Ständer mit Notizbüchern im dringenden Sonderangebot, denn vermutlich werden Notizbücher überhaupt nur im Januar verkauft: “Dieses Jahr schreibe ich aber mal was auf!”
Anzahl Wörter: 270
URL: http://www.buddenbohm-und-soehne.de/2018/02/07/offline/


Dear Mom

    ↳ Dear Mom,

first things first: I love you and I am grateful that you are my mom. You have brought me into this world and you have prepared me for life, shown me how to be a strong and independent woman. I think when it comes to the latter, you have done a wonderful job and were a shining example to follow; never depending on a man for financial security and always, ALWAYS providing for yourself. I think, „proud“ is one of the words that describe you best.

And, wow, it is precisely that pride about you, which makes me so mad at you right now.
Anzahl Wörter: 986
URL: http://tangerinetales.me/2018/02/06/dear-mom/


So, das war’s für heute. Noch mehr Lesestoff gibt es im Archiv oder aber nächste Woche.

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