Irgendwann hör ich auch mal auf, vor diese Textorgien auch noch zwanghaft Text zu setzen. Irgendwann. Vielleicht ja zur hundertsten Ausgabe. ;)
Ja. Hast du das nicht gewusst?
Dass es ein ziemlich seltsames Gefühl sein muss, zu erfahren, dass es an der eigenen Schule zu Missbrauchsfällen kam, sollte eigentlich klar sein. Christoph hat mal versucht, das in Worte zu fassen.
Es war nur ein Artikel, ich glaube die ganze Dimension war damals noch gar nicht offensichtlich, aber für mich war es ein kleiner Schock. Ich begann, Erlebtes in der Odenwaldschule neu zu bewerten. Erzählungen, die ich damals noch als ein wenig creepy abgetan habe wirkten auf einmal erschreckend real. Institutionen, die es zu meiner Zeit “einfach gab”, die aus diesem Skandal heraus gegründet wurden. Vorfälle, nicht sexueller, wohl aber doch übergriffiger Natur, die auch zu meiner Zeit an der Odenwaldschule passiert sind. Alles fühlte sich anders an.
Pegida: Busen, Bier und Islamismus
Pegida ist abseits von all dem Rummel eine durchaus interessante Geschichte. Nicht inhaltlich, nein. Aber wie die Leute hinter der selbsternannten Bewegung zusammengehören und das Ganze überhaupt erst zustande gekommen ist – das ist durchaus interessant.
Die Facebook-Seiten von Bachmann und seinen Freunden taugen für ein Sittengemälde des deutschen Prolls. Man sieht Bachmann dort auf Partys, mit glasigem Blick, auf den Kopf hat er sich einen Pümpel gesetzt, eine Saugglocke, mit der man eigentlich verstopfte Klos wieder freibekommt. Man kann nachlesen, dass die Bachmanns sich bei der Facebook-Aktion „Deutschlands schönste Paare“ bewarben und dass sie ihre Wohnung die „Königliche Residenz Derer Von Und Zu Bachmann“ nannten. Auch ihre Hochzeit präsentierten Vicky und Lutz komplett im Internet: ein Fest mit Pomp und Pumps. Weißes Kleid, weiße Blumen, weißer Schirm, weiße Krawatte, weißes Hemd. Viele von denen, die später zu Pegida-Anführern wurden, waren nicht nur bei Hochzeit oder Polterabend anwesend, sondern kommentierten auch fleißig mit, wenn die Bachmanns aus ihrem Leben berichteten. Das taten sie, über Jahre, für alle einsehbar. Wer sich heute noch einmal durch ihre Profile klickt, der stellt fest: Pegida, ein Phänomen, das die Republik über Monate in seinem Bann hielt, hat seine Wurzeln im Allerbanalsten.
Steine und Flaschen
Der Kiezneurotiker erklärt auf die ihm eigene Art, die ich sehr mag, wie man die ganzen Proteste, von denen wir in nächster Zeit eher mehr als weniger sehen werden, von oben aus den Stempel des Lächerlichen aufdrücken kann.
Sehr beliebt geworden ist die Methode mit dem Lächerlichmachen von friedlichem Protest. Das ist so einfach, dass es jeder Außenreporter-Praktikant machen kann, denn es finden sich immer in jeder Gruppe, die es zu diskreditieren gilt, bereitwillig irgendwelche Spinner, die gerne, oft und laut ihr verstrahltes Weltbild in die Mikrofone plappern und aus deren Wortbrei der tranige Bürger auf seinem vermilbten Sofa bereitwillig schließen kann, dass es überhaupt nicht in Frage kommt, sich mit solchen Leuten gemein zu machen.
Machen wir es plastisch: Sie wollen die Überwachungsgegner lächerlich machen? Kein Problem. Nehmen Sie einen der paranoiden Aluhüte, nur echt mit Übergewicht, schlechter Haut und Kassengestell, der zuhause im komplettverkabelten Arbeitszimmer hinter dem selbergebauten Linuxserver seine Steckdosen abklebt. Einer von denen wird Ihnen sicherlich freimütig erklären, wie die NSA über das Stromnetz des gierigen Oligarchen Vattenfall versucht, seine Gedanken zu kontrollieren.
Flesh for Trade
Die Maschinen nehmen uns also unsere Arbeit weg und kein Job ist sicher. Nicht mal die Jobs, die eigentlich wie kaum ein anderer davon leben, dass man es mit Menschen zu tun hat. Zimelich traurige Kurzgeschichte.
The delivery woman pushed through an angry crowd picketing the brothel. Most were women, some were undressed, all carried signs. Her two packages—one male, one female—followed closely, hemmed in by the throng of people. She hoped no damage would be done to them. When they breached the line, the delivery woman looked over her shoulder. She caught sight of one of the signs: “FLESH for trade.” The paint ran, but the message was clear. Another job lost to the machines.
Wie war es wirklich?
Oktoberfest? Da war doch noch was außer Bier, Kotze und Kopfschmerzen. Genau. Dieses Attentat, dass dieser irre Einzeltäter damals verübt hat. Aber war das wirklich so?
1982 schloss der Generalbundesanwalt Kurt Rebmann den Fall des schwersten Terroranschlags der Nachkriegsgeschichte und stellte fest: Gundolf Köhler habe den Sprengsatz gebaut und gezündet. Es hätten sich keine Mittäter finden lassen.
Köhler, der Alleintäter. Das sollte die endgültige Wahrheit sein. Man kann es angesichts der Aktenlage nicht anders formulieren: Die Entscheidung von Rebmann war ein derartiger Hohn, dass bis heute nach den Motiven gefragt werden muss, warum so schnell weitere Ermittlungen vermieden wurden.
How Ikea took over the world
Ikea ist ein Monster. So riesig wie jede einzelne Filiale schon ist, ist der Konzern. Aber dadurch wird es auch erst so richtig interessant, denn wer die Welt erobern will, muss wissen, worauf er sich einlässt. Und Ikea scheint seine Lektionen gelernt zu haben.
One way Ikea researchers get around this is by taking a firsthand look themselves. The company frequently does home visits and—in a practice that blends research with reality TV—will even send an anthropologist to live in a volunteer’s abode. Ikea recently put up cameras in people’s homes in Stockholm, Milan, New York, and Shenzhen, China, to better understand how people use their sofas. What did they learn? “They do all kinds of things except sitting and watching TV,” Ydholm says. The Ikea sleuths found that in Shenzhen, most of the subjects sat on the floor using the sofas as a backrest. “I can tell you seriously we for sure have not designed our sofas according to people sitting on the floor and using a sofa like that,” says Ydholm.
[…]
Ikea printed 217 million copies of its most recent annual tome—which the company claims is the biggest run of any publication of its kind in the world—producing them in a studio in Älmhult, Sweden. For every room setup, there is an Ikea employee standing by responsible for tracking any element that needs to be switched out—making sure that glass products produced in mainland China don’t show up in Taiwan’s catalogue and removing Persian rugs from the one that gets mailed to Israelis.