Es ist ja nicht so als würden wir plötzlich in einer Welt voller mediengeiler Aufmerksamkeitsjunkies leben. Als wären die Bekloppten, die so ziemlich alles für ein paar Klicks und Likes machen würden, auf einmal vom Himmel gefallen oder einfach so aufgepoppt wie eine dieser verfluchten Overlay-Werbungen.
Eigentlich gab es diese Sorte Leute schon immer. Warhol hat sie ja auch nicht erfunden, er hat nur orakelt, dass es ihnen in Zukunft wesentlich leichter fallen dürfte an ihre 15 Minuten Ruhm zu kommen. Oder was man halt dafür hält; die Meinungen gehen da ja auseinander.
Aber et hilft ja allet nix, die Bekloppten sind nunmal da. Sie sind sogar hier. Unter uns, um uns rum, überall. Und sie wollen, dass wir sie sehen. Dass wir sie nicht nur wahrnehmen, sondern ihnen ihre kleinen Aufmerksamkeitsdosen verabreichen. Ein kleines Celebrity-Zäpfchen nach dem anderen, bis nix mehr passt. Da passt erstaunlich viel, nur kriegen die meisten nicht genug. Es muss, wie bei jedem anständigen Junkie immer mehr sein.
Und wenn es schon sowas wie Beschaffungskriminalität gibt, dann lässt sich diese doch sicherlich auch aus der Gosse vor die Webcam transponieren, oder nicht?
Vielleicht sollten wir uns einfach mal angucken, was man hier für uns vorbereitet hat. Vielleicht ist es ja ein Like wert.
(Der Kurzfilm kann leider nicht eingebunden werden, aber ein Klick bringt euch zum Video.)
Eat me ist ein Kurzfilm von Jerry Pyle, den ich hier schon mal mit dem Kurzfilm Service im Blog hatte.
Das Thema Aufmerksamkeitsjunkie kommt euch bekannt vor? Wahrscheinlich wegen dieser beiden Kurzfilme: