Die Sprache ist ohne jeden Zweifel ein mächtiges Werkzeug und selbst das einzelne Wort, wenn es richtig eingesetzt wird, eine scharfe Waffe. Doch es gibt Situationen, die die Sprache allein nicht zu meistern imstande ist. Nicht umsonst heißt es ja, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagen kann. Aber wenn es schon bei einzelnen Bildern so sein kann, wie steht es dann erst um bewegte Bilder, um Filme? Wer einen Film nur hören kann, dem bleibt vieles, ja das meiste verborgen. Nun ist nicht Film gleich Film, doch es gibt ein Genre, das wirklich fast ausschließlich von seinen Bildern lebt, in dem Texte zur Farce verkommen und Worte fehl am Platze.

Warum also sollte man das tun, was man unter pornfortheblind.org finden kann?
Hier werden Pornovideos, die man im Netz finden und, ja, vor allem sehen kann, nacherzählt. Das kann mittels einer sehr eindeutigen Wortwahl erfolgen, aber auch neutral technisch und rein deskriptiv, wie im nachfolgenden Beispiel:

Milfsoup’s Pocahontas Rides a Dick

#Update: Der Inhalt ist leider mittlerweile offline und nicht mehr zu finden.

Hier stellt sich nun die Frage, ob das einen Blinden wirklich anmachen kann. Bei aller Distanz, die ein derart optisch fixierter Mensch wie ich zur Wahrnehmung der Welt ohne Augenlicht hat, kann ich mir dergleichen nicht vorstellen. Es ist ohne Zweifel lustig, aber es ist eine Komik, die aus dem Fehlen des Hauptmediums des besprochenen Gegenstands resultiert, die ergänzt wird, durch die unbewusste Auffüllung der Lücke im Kopf des Rezipienten. Diese Ergänzungsarbeit dürfte größtenteils auf eigenen Erfahrungswerten basieren, die von Person zu Person höchst unterschiedlich sind.

Würde ich einen Blinden kennen, ich würde ihn direkt fragen. Jetzt ist zwar eine meiner Omas blind, fällt aber wegen verschiedener Faktoren aus. Sie hat früher sehen können, sie spricht kein Englisch… und sie ist meine Oma!
Wer kann hier aushelfen? Wer fühlt sich berufen, der Wissenschaft zur Hand zu gehen? Die Kommentare sind offen.

(Mein Gott, was war das jetzt ein trockenes Gesülze! Beim nächsten Mal gibt’s wieder sprachlichen Unrat aus der Sofa-Ritze. Versprochen.)

Mein Dank für den Linktipp geht an den ehrenwerten Herrn Sperling in der Außenstelle D.F.

Das Titelbild basiert auf einem Foto von Flickr-User Foxtongue, die es unter einer CC-Lizenz veröffentlicht hat. Dem schließe ich mich dankend an. Danke schön!

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