Wahrscheinlich muss man sich nur vor Augen führen, dass ich an einem Freitagabend im Urlaub am Meer auf dem Sofa unserer Ferienbude sitze, und einen Text schreibe, den ich ins Internet stellen will. Ins Internet stellen – so ungefähr hat man das damals genannt, als ich damit angefangen habe, das regelmäßig zu machen. Heute ist ja alles sowieso im Netz. Zuerst da und danach vielleicht noch woanders.
Und warum mach ich das überhaupt? Hab ich alles schon mal aufgeschrieben. Nach zehn Jahren und nochmal nach fünfzehn Jahren, kann man bei Bedarf ja nachlesen.
Und warum mach ich das immer noch? Weil es Spaß macht. Immer noch. Es ist anders, ganz anders als früher. Aber es macht immer noch Spaß.
Zwanzig Jahre. Scheiße, das is ne ganze Weile. Das war noch vor Merkel. Es gab nen SPD-Kanzler. Lange her.
Seitdem ist ne Menge passiert. Ich hab studiert, gearbeitet, gelebt, geliebt, geheiratet, Kinder gekriegt. Und bei all dem, was mein Leben begleitet, bereichert oder auch mal völlig umgekrempelt hat, stur weiter Sachen in dieses Blog geklebt, das schon lange nicht mehr so krawallig ist, wie es das vor Jahren mal war. Aber warum sollte sich das nicht auch ein bisschen ändern und mitwachsen? Eben.
Ich hab meine Nische gefunden, in der ich mich wohl fühle, auch wenn ich immer unter dem Radar geblieben bin. Vielleicht aber auch gerade deshalb. Also gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass ich auch in fünf Jahren wieder hier sitze und überlege, was ich schreibe, um zu erklären, warum ich dann ein Vierteljahrhundert eben dies getan haben werde.
Aber das is ja noch lange hin.
Wie genau schreibe ich es nochmal in meinem Profil?
„Macht den Scheiß hier seit 2000 und denkt nicht daran, es bleiben zu lassen.“
Ganz genau das.