Warum es rückblickend gut war, dass Deutschland nicht ins Finale der Europameisterschaft gekommen ist

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Wir können froh sein.

Wir, die fettbäuchigen, kurzatmigen und alles besser wissenden Idioten, die vor der Glotze sitzen und einen noch dickeren Hals kriegen, weil die Typen auf dem Platz nicht so spielen wie wir es selbstverständlich tun würden.

Wir können froh sein, dass „unsere Jungs“ nicht ins Finale gekommen sind. So musste sich stattdessen die Mannschaft aus dem lustig aussehenden Land mit dem leckeren Essen öffentlich abschlachten lassen.

Wer das Spiel übrigens aus lauter Bockigkeit nicht geguckt hat, hat definitiv was verpasst. Hätte ich natürlich auch schon eher, direkt nach dem Finale, schreiben können. Hab ich aber nicht.

Außerdem hat der ehrenwerte Sir Jonny es viel treffsicherer und epischer formuliert, als ich es könnte. Und dank seines Bruders Traui, der ihm die Verwertungsrechte an diesem ursprünglich wohl als SMS in den Äther gepusteten und später als Facebook-Post zweitverwerteten Text abgeluchst hat, darf ich es hier mit seinem Segen zur Drittverwertung eskalieren lassen. Und ihr dürft es lesen.

Sir Jonny zu Spanien/Italien:
BE-GEI-STERT!
Von einem kracher, von einem spektakel, einem würdigen finalspiel!
Von dem spanier der schon in der Luft emporsteigend, zum flugkopfball ansetzte, wie ein wilder, nicht zu bändigender gott, während der mann am ball erst noch mit 300 km/h um den italiener kurven musste, um den ball sanft und chirurgisch, aber zielsicher wie eine kugel in den herrlichsten lauf der welt zu lenken. Was eine entladung! Was eine energie! Was für ein powerhorsemoment!
Und das alles mit drei ballkontakten, die wie von einem schachcomputer, binnen hundertstelsekunden errechnet und durchgeführt wurden. Perfekt programmiert. Ein glück gabs dieses mal kameras. Das war so episch wie der trojanische krieg!
DeepBlue auf A8, DeepFritz auf B4 und dieser zu silva, der wie das pferd, 4 felder durch italien springt um buffon matt zu setzen!

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Doch.
Danke!

Das Titelbild basiert auf dem Original von James Zamyslianskyj, The Noun Project, der es unter CC BY 3.0 veröffentlicht hat. Danke dafür.

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2 Kommentare

  1. Und hier die SMS zu Deutschland/Griechenland. In der Halbzeit liefen Nachrichten und die Sprecherin verknüpfte Fussball und Bankenkrise.

    Es ist das klassische griechische drama. 5 akte und 90 minuten spielzeit.
    Die griechen wirken hilflos und unschuldig wie die kinder in griechischen mythen. Sie sind die unverstrickten, nichtsahnenden wesen, mit denen die tragödie nichts anzufangen weiß – nichts anderes als über sie hinwegzurollen. Sie betreten nur die bühne, um verarscht, geschändet und ausgelöscht zu werden. Und jetzt das! Die pause wird genutzt um die griechen auch politisch zu demütigen!
    Zu beginn bestimmte eine fast demütige haltung das spiel, man betrat den kamofplatz, als waere er ein heiliger ort, an den schon größere sich bewährt haben. Man hat gehofft, die dinge würden sich so lösen. Doch der firnis der zivilisation ist dünn. Die deutschen fressen die griechen wie entfesselt, wie befreite sysiphosse, sie zerfleischen ohne mitgefühl, die akropolis beginnt zu schwanken, gleich mehrmals öffnet sich der boden unter den füßen, dann kommen die griechen kurz Zu sich und bedecken den  abrund mit einem provisorischem boden aus letztem aufbäumen und es-nicht-wahrhaben-wollen. Aber dann doch nur wieder der scheißdreck. Nämlich nichts! Der abgrund tut sich wieder auf und ein vulkan aus großer wut der götter gegen die griechen offenbart sich.

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