Ich präsentiere eine bleierne Textwüste, die auf noch viel mehr Text verweist, der euch auch noch unterhalten soll. Klingt abwegig und vollkommen unglaubwürdig, funktioniert aber trotzdem. Ah, die Mysterien der Welt…

Das große Handgemenge

In Erinnerungen zu schwelgen ist toll. Gut, kann toll sein. Aber wenn es um epische Schlägereien geht, dann ist es toll. Ring frei und voll auf die Zwölf!

Genau so einen Moment hatte ich damals, als ich auf das Gesicht eines 45-jährigen Zahnarztes einschlug, während ich in einer von Laternen schwach beleuchteten Gasse auf ihm kniete.

Eigentlich war er kein 45-jähriger Zahnarzt, sondern ein 45-jähriger Zahnmedizin-Student. Aber die eigentliche Frage ist und bleibt dieselbe: Wie komme ich dazu, auf jemanden einzuschlagen und ihn mit “Du Hure” anzuschreien, der die Zahnmedizin als seine Berufung erwählt hatte?

Es Iserlohnt sich

Egal, wie sehr man sie hinter sich lassen wollte, als man wegzog – die alte Heimat lässt einen einfach nicht los.

Es fühlte sich familiär an, man kannte jeden und jeder kannte Dich. Im Kiosk vom süßen Mann konnte man importiertes Dosenbier klauen und zwei Stunden später konnte man dem gleichen Opa im Posthorn beim Singen von alten Fliegerliedern lauschen. Die Kelly Family spielte für umme auf dem alten Rathausplatz und wenn man die Stadt überhaupt mal verließ, dann nur, um das Point One in Hemer voll zu kotzen. Goldene Zeiten.

The Everybody Show

Himmel, was hab ich die Cosby-Show damals geliebt. Warum genau? Keine Ahnung, kann ich echt nicht sagen. Vielleicht hat es sich einfach toll angefühlt. Vielleicht hat die Mischung einfach perfekt gepasst. Auf jeden Fall steckte mehr dahinter, als man als kleiner Bengel damals vermutet hätte.

It is Cosby, and to a slightly lesser extent, Phylicia Rashad’s Claire Huxtable, who anchor the show, with a no-nonsense attitude to child-rearing and, by extension, sitcom-building. Cliff and Claire are more irascible than their sitcom forebears, more willing to turn their rapier wit on their children. Cliff Huxtable is sweet and sharp and exasperating in equal measure?—?so effortlessly brilliant that it is only too easy to lose sight of how consistently good Rashad is as well. Their middle-class ordinariness endeared the series to average Americans who might otherwise have been uncomfortable with the series’ unique twist: This sitcom family was African American.

The Physics of the Death Star

Brrrzzz! Kawumm! Man kann das Ende von Alderaan eigentlich ganz einfach auf den Punkt bringen. Was aber bräuchte man, wenn man so einen Todesstern-Todesstrahl selber zusammenschrauben will? So einiges.

I want you to think about this for a moment:

A battle station the size of the Moon,
With a mysterious, unexplained power source at its core,
Charges up and fires a laser-like ray at an entire, Earth-sized planet,
And completely destroys it.

Not only does the Death Star completely destroy Alderaan from the force of its blast, it does so in a matter of seconds, and kicks off at least a substantial fraction of the world into interplanetary space with an incredible velocity.

See for yourself!

How Lufthansa Cares for Passengers’ Medical Needs

Ich fliege jetzt nicht so besonders häufig und auch nicht sehr weit und konnte mich bislang glücklicherweise auch immer bester Gesundheit erfreuen. Aber es ist schon interessant zu sehen, was alles geht, wenn man es denn wirklich mal brauchen sollte.

For German airline Lufthansa, there are about 3,000 passenger medical emergencies that occur on board each year. Of those, an average of 54 emergencies are serious enough that they require the flight to be diverted so that a patient can obtain urgent medical care. I recently had a chance to sit down with the airline and learn how they cope with these situations. Not only is the airline well prepared for any emergency that may arise in flight, they are also ready to treat those who need care before they board the aircraft.

Ich glaub, das steht irgendwo im Koran

Es ist ja nicht so, als hätten wir in Deutschland nur Nazis, um die wir uns Sorgen machen müssen. Nein, wir haben die Bekloppten in allen Farben und Geschmackrichtungen.

Erhan A. ist 22 Jahre alt. Er kam in der Türkei auf die Welt. Als er zwei Jahre alt war, kam er mit seinen Eltern nach Deutschland, ins Allgäu. Hier besuchte er die Fachoberschule, macht das Abitur, fing ein Wirtschaftsinformatik-Studium an. Seine Eltern sind Muslime; sie würden sagen, ihr Sohn auch. Doch Erhan erzählt immer wieder davon, wie er vor einigen Jahren »konvertiert« sei. Zuvor sei er kein echter Muslim gewesen, schließlich habe er sogar Schweinefleisch gegessen. »Ich habe einen Euro-Fake-Islam gelebt, so wie meine Eltern.« Er aber wollte mehr, sagt er. Er begann den Koran zu lesen, betete fünfmal am Tag, ging in die Moschee. Er ließ seinen Bart wachsen, manchmal ging er sogar mit Turban in die Schule.

Fiction: Gods live among the stars

Wie genau würde das eigentlich ablaufen, wenn wir nicht nur Einladungen irgendwelcher Außerirdischen bekämen, sondern wir sie auch auch wirklich besuchen würden. Was würden wir alles finden? Oder wen? Wen suchen wir überhaupt? Gott?

So into the spaceships we jumped. Who is we? Well that was much discussed. Of course scientists were selected: biologists, botanists (hello, I’m one of those), astronomers, engineers, linguists, etc. But artists and musicians came as well, and priests and ministers. A few well-endowed civilians paid their way in, but space travel wasn’t difficult and they wouldn’t be an inconvenience, so we didn’t mind. With the team assembled and all provisions accounted for, off we went, to broach a cosmic landscape, to meet the Others.

If we run and they kill us, so be it. But we have to run now.

Na klar, ist es eine Art Mantra geworden, sich zu sagen, dass wir es hier ja noch richtig gut haben. Aber vielleicht sollte man es sich auch von Zeit zu Zeit wirklich vor Augen führen lassen, wie gut wir es wirklich haben. Und ja, daraus entsteht auch die Pflicht, anderen zumindest dabei zu helfen, ähnliches zu erreichen. Wie wir das am besten machen, müssen wir diskutieren. Glücklicherweise können wir das.

There wasn’t a girl at Chibok who hadn’t heard of Boko Haram, and none who didn’t fear them. The stories of what the group did circulated widely. They would kidnap girls and force them to marry, to cook and maintain their bases and safe houses. They would order them to kill prisoners they’d captured and brought back to camp and, if a girl refused, Boko Haram’s “real wives” would volunteer to slit the prisoner’s throat out of loyalty. If a captured girl had a child with Boko Haram?—?as all too often happened?—?they would force her to cook her own baby and then watch as the fighters devoured it.

On ‘The Wire’: Television, Serial, Melodrama

Ich hab die Serie ja dieses Jahr erst gesehen, aber habe sie dann ähnlich aufgesaugt wie es hier beschrieben wird. Die Serie macht es einem aber auch dadurch einfach, dass sie wirklich alles bietet und eben nicht einfach ist.

Through the microcosm of one decaying American city, The Wire reveals the interconnected truths of many institutional failures: a rampant drug trade that police cannot curtail, the devaluation of work measured in declining unions, a cynical city government that raises and then crushes the hope of reform, the poignant waste of schools and the failure of education and, finally, a media that cannot report on the truth of any of the above, let alone see the connections among them, although The Wire itself does. The exemplary writing and plotting draws on the expertise of some of America’s best contemporary writers of urban crime fiction?—?George Pelecanos, Richard Price, Dennis Lehane?—?but within the television serial form. The series digs deeply into character without making private virtue or evil the final cause of narrative outcomes, thus putting an unusual spin on melodramatic conventions. I have never seen anything so absorbing, so complex, so simultaneously challenging and gratifying coming from either the big or little screen.

Anonymitätsdienste und asoziales Verhalten

Ja, Anonymität wird im Netz von Vollidioten und Arschlöchern ausgenutzt und missbraucht. Aber das fällt uns einfach nur eher auf als all die Anwendungsfälle für Leute, die darauf angewiesen sind, sich unerkannt im Netz zu bewegen. Anonymität ist wichtig.

Im Kern ist die Forderung nach Nicht-Anonymität eine alte, aus eigener hoch-privilegierter Stellung entstandene Kernthese der Spackeria: “Wenn ich nichts zu verbergen habe, darfst auch Du nichts zu verbergen haben. Wenn Du etwas zu verbergen hast, kannst Du eigentlich nur entweder böse oder gestört sein. Sonst könntest Du doch auch Deinen guten Namen benutzen.” Dieser deklarative Anspruch auf die Definition von allgemeinen Lebensregeln entsteht aus einer eigenen begrenzten Perspektive heraus. Eine priviligierte Position, in der es vielleicht wirklich keine Konsequenzen hat, auch radikale oder abseitige Ansichten und Meinungen zu äussern, in der es keine Verfolgung durch übermächtige Feinde gibt und auch der Staat und seine Organe einem wohlgesonnen sind. Eine einigermassen kühne Verallgemeinerung der eigenen Lage als Norm, als Standard, von dem eigentlich nur Sonderlinge oder Bösebolde abweichen, und die haben es ja dann auch verdient, wenn sie verfolgt werden.

Genau diese totalitäre Art zu denken, der unreflektierte Anspruch, die eigene Situation zur allgemeinen zu deklarieren und daraus abzuleiten, allen Anderen ginge es genauso, und daher sollten sie sich genauso verhalten, ist schon lange mein Hauptkritikpunkt am Gedankenuniversum der Spackeria. Um mal den Jargon der Feministischen Internationale auszuborgen: Hochpriviligierte weiße Typen ohne echte Probleme glauben, allen Anderen ihre Weltsicht aufzwingen zu können, egal ob sie passt oder nicht.

21.10.1914 Stellungswechsel nach Salomé

Das Tagebuch von Ernst Pauleit habe ich hier ja schon gesondert empfohlen, aber vielleicht ist es Zeit, nochmal drauf hinzuweisen. Dieser Tag hier ist jedenfalls ein Knackpunkt in der Beschreibung des Wahnsinns.

Ist das nun aber wirklich der ganze ethische Gewinn dieses Krieges (der uns bei unserem Ausmarsch aus der Heimat so eindringlich vorgepredigt wurde), dass die Kämpfenden eine besondere Genugtuung darüber empfinden, wenn ihre Gegner sich im Blute wälzen? Oder ist es nur die fortschreitende eigene Verrohung, die eine so wahnwitzige Verwechslung der Begriffe erzeugt?

Wo wir klagen sollten, da fangen wir an, uns zu entzücken.

Auch die Zeitungen aus der Heimat berichten noch bei jedem Sieg, der erfochten wird, mit welch ungeheurem Jubel und welcher Begeisterung unsere Erfolge aufgenommen werden. Ich glaube wohl, dass der Freudentaumel der Unbeteiligten merklich gedämpft würde, wenn sie nur ein einziges Mal sähen, wie diese Siege errungen werden müssen.

Dear Homeless Guy: I Don’t Care If You Buy Crack With The Dollar I Gave You

Ich fühle mich auch jedes Mal schlecht, wenn ich einem Obdachlosen nichts gebe. Natürlich kann ich nicht jedem helfen, das geht schlicht und ergreifend nicht. Ich würde es aber gerne können. Vielleicht reicht es mir deshalb auch einfach zu wissen, dass man ein paar Leuten für eine kurze Zeit helfen kann. Und sei es nur dabei, ein bisschen Spaß zu haben. Wie und womit sie Spaß haben, ist mir relativ wumpe. Es geht mich auch einfach nichts an.

It was pointless to try and explain that handing over a couple of dollars in exchange for a heartfelt “God Bless You” made me feel good, or that I didn’t in fact know that they were going to use my money to buy crack. Maybe today would be the day they used the money to buy food. They must be eating at some point, otherwise how were they still alive? Or maybe, just maybe, a tiny sliver of compassion from a stranger, no matter how fleeting and insignificant, could simply brighten a homeless person’s day. Or make them feel like an actual human being for a second, visible and present and as worthy of being seen as anyone else.

Alan Bean Plus Four

Tom Hanks schafft es immer wieder, dass man ihn für einen ziemlich coolen und smarten Typen hält. Dass er auch noch tolle Kurzgeschichten schreibt, ändert da jetzt nicht wirklich was dran. Schreiben schlechte Menschen schöne schräge Do-it-yourself-Weltraumreise-Geschichten? Wäre mir nicht bekannt…

Since four of us would be a-comin’ round the moon, I needed to make room inside the Alan Bean and eliminate pounds. We’d have no Mission Control to boss us around, so I ripped out all the Comm. I replaced every bolt, screw, hinge, clip, and connector with duct tape (three bucks a roll at Home Depot). Our privy was a shower curtain, for privacy. I’ve heard from an experienced source that a trip to the john in zero gravity requires that you strip naked and give yourself half an hour, so, yeah, privacy was key. I replaced the outer-opening hatch and its bulky lock-EVAC apparatus with a steel-alloy plug that had a big window and a self-sealing bib. In the vacuum of space, the air pressure inside the Alan Bean would force the hatch closed and airtight. Simple physics.

I lived through the Sikh riots—and 30 years later, I’m not ready to forgive or forget

Wie fühlt es sich an, hilflos zuschauen zu müssen, wie andere auf der eigenen Existenz rumtrampeln und in blindem Hass alles kaputtschlagen? Wir werden es hoffentlich nie erfahren. Aber wir sollten uns zumindest erzählen lassen, wie es ist.

I clearly remember it was a Wednesday. It was around four in the evening. One India-Pakistan cricket match had been abruptly canceled midway, and people huddled around their radios began spreading the message: “The BBC said that Indira Gandhi was assassinated this morning.” Not until 4:50, when the Urdu news report was transmitted via All India Radio, did we know that it wasn’t a rumor. The prime minister had been murdered.

Es gab Lücken in der Mauer

Es war ja nicht alles schlecht. Eigentlich ein fieser Spruch, der immer einen Rattenschwanz an Mist hinter sich herzieht. Allerdings darf man auch nicht den Fehler machen und NS-Deutschland und die DDR gleichsetzen und überhaupt sollte man sich alles mal anhören bzw. durchlesen. Streiten kann man anschließend.

In der DDR geschah furchtbares Unrecht. Doch wer sie als Ganzes zum Unrechtsstaat erklärt, kann zu keiner differenzierten Betrachtung des Lebens in diesem Land gelangen. Er pflegt lediglich alte Feindbilder und entschuldigt die Feiglinge von einst.

Alt erwischt

Es ist alles wahr. Wir werden alt und noch älter und… Kaum auszudenken! Aber wollen wir das unbedingt von unseren Helden von früher vor Augen geführt bekommen? Na ja – besser von denen als von anderen, oder?

Ja. Aber das ist mehr als 25 Jahre her. Mike D ist heute 48. Älter, gelassener. Es wäre unsinnig zu erwarten, dass der Mann in einem WG-Zimmer wohnt, in dem die Wände vollgesprüht sind und alte Socken neben leeren Bierdosen auf dem Tisch liegen. Nein, das, was einen beim Betrachten des Bildes irritiert, ist nicht die scheinbare Biederkeit des Mannes, sondern das Verstreichen der Zeit.

Durstige Männer

In schmierigen Kneipen muss man sich auch adäquat verhalten, aber trotzdem seinen Stil beibehalten. Ist nicht ganz einfach, geht aber.

Ich ging hinaus, um dem durch das erste Bier motivierten Morgenurin freien Lauf zu lassen. Die Toilette war eine Kloake, knöcheltief watete man in einer halbschleimigen Mischung aus Urin, Kotze und Dreck. Von Ferne hörte ich immer noch das deprimierende Lied aus der Musikmaschine. So beginnt immer alles: Ich sitze mit ein paar Freunden in der „Super-Maggy“ und sie spielen das Lied. Natürlich bin ich ein Loser. Wem wollte ich in dieser Frage ernsthaft widersprechen? Aber hier kann ich Loser sein. Denn ein Loser mit ein paar Geldscheinen in der Tasche ist in den Augen der anderen Loser natürlich ein Alphatier, Gott über die nächsten Thekenrunden Ouzo oder was auch immer. Selig sind die Trinker, denn ihnen wird das Erdreich sein.

Dickgebumst auf dem Herrenklo – das zweite Jahr

Die Wahrheit kratzt, juckt und tut weh. Und der Kiezneurotiker ist der Prinz der Pein. Ehre, wem Ehre gebührt. Da in der Glotze (Guckt da eigentlich noch irgendwer rein?) ja jetzt die Zeit der Jahresrückblicke beginnt, lege ich mich direkt zu Anfang fest und sage, dass im Vergleich zum Rückblick des Bekloppten aus Berlin alles andere nur bräsige Rotze und eure Zeit nicht wert ist. Das hier allerdings schon.

Kurz bevor er mich in seine Blogroll aufnahm, schrieb mir ein reichweitenstarker Alphablogger eine E-Mail, in der er als direkte Folge der Verlinkung durch ihn eine Trollwanderung ankündigte. Yup, das ist geschehen, wenn auch nicht in dem Umfang wie angekündigt. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Auf jedem Schulhof einer durchschnittlich verkackten Schule dieser Stadt geht es härter zu. Und wer von Natur aus empfindlich ist, sollte keinen Kommentarbereich in seinem Blog und schon gar keine Kontakt-E-Mail anbieten. Wer empfindlich ist, sollte eigentlich überhaupt nicht im offenen Internet schreiben. Because there will be blood.

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