Ich weiß noch ganz genau, wie ich das erste Mal per Anhalter gefahren bin.
Ich hatte den letzten Zug aus Münster genommen und wollte nach Haus ins schöne Wallifornien, wo ich auf eine Party wollte. Billiges Bier, schnell besoffen werden und das Beziehungsaus vom Nachmittag vergessen. Das war der Plan, nur hatte der Plan leider seine Schwächen: ich hatte nicht daran gedacht, dass der Bus vom Bahnhof nach hause nicht mehr fuhr, ich hatte kein Geld für ein Taxi dabei, kein Geld mehr auf dem Prepaid-Telefon und ich ging an Krücken.

Um die Sache abzukürzen: Es war ein Mädel, das ein Erbarmen hatte und einen Typ mit zwei Krücken, die wohl wie Knüppel ausgesehen haben müssen, im Dunkeln aufgelesen und zu der Party gefahren hat. Weshalb sie das tat? Weil sie eine Woche vorher an genau dieser Stelle selbst nicht mitgenommen wurde.

Es gibt eben noch nette Menschen, zumindest war das vor über zehn Jahren noch so. Aber früher war ja eh alles besser, sagt man.

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Road’s End ist ein feiner Kurzfilm von Bri Meyer, der noch nicht genug Zuschauer hatte. Das möchte ich ändern.

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